Rückverteilen für soziale Gerechtigkeit
Wer sollte rückverteilen?
Resource Transformation – rückverteilen bewegt (rtrb) ist eine Gemeinschaft, die hauptsächlich junge Menschen mit Klassen- oder finanziellen Privilegien und Zugang zu Vermögen organisiert. Gemeinsam bilden wir uns über die Ursachen von Vermögensungleichheit – auch in ihrer Verschränkung zu Rassismus, Klassismus, Patriarchat und anderen Unterdrückungsformen – weiter, um Handlungsspielräume für aktives Rückverteilen zu öffnen.
Vielleicht interessiert dich unsere Geschichte zum Thema Rückverteilung. Infos zu unserer Zielgruppe findest du hier. Und warum rtrb selbst keine Gelder verteilt, kannst du hier nachlesen.
Wie sollte rückverteilt werden?
Dabei orientieren wir uns an Prinzipien der social justice philanthropy und sind der Überzeugung, dass eine Welt, in der Ressourcen wie Landbesitz, Macht und Vermögen gerecht verteilt sind, nötig und möglich ist. Letztendlich finden wir, dass die Bedingungen, die Philanthropie überhaupt erst möglich machen, abgeschafft werden sollten. In der Welt, die wir uns wünschen, wird Verteilungsgerechtigkeit durch demokratisch organisierte und transparente Prozesse, wie zum Beispiel ein gerechtes Steuersystem, erreicht. Niemand hat zu viel oder zu wenig.
Was bedeutet das genau?
Bis es so weit ist, verteilen rtrb-Mitglieder mit Zugang zu Vermögen aktiv um und zurück und minimieren so ihr Vermögen. Sie hören auf, mit Geld Geld verdienen zu wollen und das bestehende System zu reproduzieren. Wir fragen uns, wie ein gutes Leben für alle Menschen aussehen kann und machen konkrete Schritte, um zu einer Welt beizutragen, in der das möglich ist. Das bedeutet:
1. Rückverteilen für soziale Gerechtigkeit konzentriert sich darauf, systemische Veränderung zu fördern. Das bedeutet, dass jene Organisationen, Bewegungen und Initiativen unterstützt werden, welche die Ursachen von sozialer Ungleichheit in den Fokus nehmen und nicht nur ihre Symptome lindern.
2. Die Lösungsvorschläge von Menschen, die am meisten von sozialen und ökologischen Problemen betroffen sind, geben die Orientierung, welche Veränderung angestrebt werden sollte. Geldgebende respektieren sie in ihrer Selbstbestimmtheit und vertrauen ihren Entscheidungen. Das heißt auch, dass finanzielle Unterstützung ohne Bedingungen und Zwang zur Berichterstattung gegeben wird.
3. Menschen mit Zugang zu Vermögen versuchen, geldgebende Strukturen (z.B. Stiftungen, Vereine, Banken), auf die sie Einfluss nehmen können, darauf auszurichten, dass sie zuverlässig, transparent und ansprechbar sind. Zum Beispiel: Klare, niederschwellige und, wo es möglich ist, vergütete Bewerbungsprozesse, explizite und transparente Förderkriterien, ein offenes Ohr für Feedback von unterstützten Projekten.
4. Geldgebende handeln solidarisch mit Graswurzelbewegungen, die für sozial-ökologischen Wandel kämpfen, indem sie nicht nur Geld, sondern auch Zeit, Wissen, Fähigkeiten und Kontakte beitragen. Zum Beispiel: Fundraising für eine Kampagne, Aktivist*innen Zugang zu relevanten Netzwerken verschaffen, etc.
5. Neben rückverteiltem Geld nutzen Menschen mit Zugang zu Vermögen ihr Kapital und ihre Investitionen, um sozial-ökologischen Wandel voranzutreiben. Zum Beispiel: Nur in nachhaltige Firmen investieren, nicht an der Börse investieren oder nur mit ethischen Ausschlusskriterien, in Gemeinschaftsfonds investieren, mit nachhaltigen Banken zusammenarbeiten etc.