Wie kam’s?
Resource Transformation – rückverteilen bewegt (rtrb) ist eine noch junge Organisation im deutschsprachigen Raum. Der erste Impuls entstand im Sommer 2020, als sich junge Menschen mit Klassenprivilegien und Zugang zu Vermögen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz kennenlernten, die sich ähnliche Fragen stellten:
- Was können vermögende Menschen tun, um etwas zu einer gerechteren Welt beizutragen?
- Wie kann verantwortungsvoll mit Privilegien, Reichtum und Macht umgegangen, und wie können diese gleichzeitig abgebaut werden?
- Was bedeutet eigentlich eine gerechtere Welt und was ist der Weg dahin?
- Was machen Menschen mit Vermögen bereits, was das problematische System verfestigt, statt es an der Wurzel anzugehen?
- Welche Rolle sollten Menschen, die von bestehenden Machtstrukturen profitieren, stattdessen aktiv gestalten und einnehmen?
Wen/Was gab’s?
Wir suchten den Kontakt zu den Organisationen Resource Generation (USA), Resource Justice (Großbritannien) und Resource Movement (Kanada), die sich schon länger kritisch mit solchen Fragen auseinandersetzen und junge Menschen zum Zweck der Rückverteilung von Landbesitz, Macht und Vermögen organisieren. Ermutigt vom Austausch und den Erfahrungen entstand der Wunsch, etwas Ähnliches im deutschsprachigen Raum umzusetzen.
Wer wurden wir?
Über progressive Akteur*innen aus dem Philanthropie-Sektor und innerhalb der eigenen Familien fanden sich weitere Interessierte. So kam die erste zehnköpfige Gruppe zusammen, um das Format der Praxisgruppe auszuprobieren, sich gemeinsam die eigenen (Klassen-)Privilegien bewusst zu machen und sich aus einer machtkritischen Perspektive mit Rückverteilung auseinanderzusetzen. Um langfristig möglichst viele junge, vermögende Menschen auf diesem Weg mitzunehmen, wurde rtrb ins Leben gerufen.
Wo wollen wir unterstützen?
Die Kämpfe gegen die ungleiche Verteilung von Landbesitz, Macht und Vermögen werden bis jetzt fast ausschließlich von Menschen geführt, die davon benachteiligt werden. Häufig werden sie in ihren Kämpfen allein gelassen, insbesondere von denen, die von diesen Ungleichheiten profitieren. Wir finden, dass reiche Menschen diese Kämpfe solidarisch unterstützen sollten. Die kritische Auseinandersetzung unter Vermögenden ist dabei ein wichtiger erster Schritt. Wir, als reiche Menschen, halten es für wichtig, uns zu organisieren, die eigenen Klassenprivilegien aufzuzeigen und Rückverteilung in den Mittelpunkt der Arbeit zu stellen. Dabei wollen wir die Lösungsansätze von Menschen, die von der ungleichen Verteilung negativ betroffen sind, in den Mittelpunkt stellen. Das heißt, dass wir uns kontinuierlich in unserer Rolle hinterfragen und uns aktiv der Kritik stellen.
Wo wollen wir hin?
In diesem Spannungsfeld versuchen wir aktuell, Menschen zur Mitarbeit einzuladen, die andere Perspektiven und Lebenserfahrungen haben, damit rtrb ein Ort für klassenübergreifende Zusammenarbeit wird – solidarisch für eine bessere Zukunft für alle.
Kernteam
Wir wollen in rtrb eine machtkritische und basisdemokratisch organisierte Struktur aufbauen. Dafür lassen wir uns im Prozess begleiten und sind kontinuierlich dabei, am Rahmen zu basteln. Momentan sieht es so aus: Das jetzige Kernteam von rtrb besteht aus Renée Horster, Marlene Engelhorn und Simon Hermann. Darüber hinaus sind verschiedene Menschen in den Arbeitsgruppen tätig. Das Kernteam übernimmt dabei lediglich die Koordination, die Arbeitsgruppen arbeiten selbstbestimmt. Wir befinden uns zurzeit in einer Übergangsphase und sind dabei, ein offizielles Gründungsteam zusammenzustellen, um unsere Ansprüche an eine basisdemokratische und machtkritische Struktur umzusetzen.